“Wir wurden fast ein bisschen überrumpelt.”

Nachgefragt bei Andreas Lehmann nach einer Woche Swissbau in Basel

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Andreas Lehmann, Geschäftsführer PortaNet war eine Woche vor Ort an der Swissbau und hat MyPortaNet vorgestellt.

Interview mit Karin Brun-Lütolf

 

Andreas Lehmann, Sie sind ein «Startupper», seit Oktober 2018 Mitbegründer, Inhaber und Geschäftsführer der neu gegründeten Unternehmung PortaNet AG aus Emmen und haben die MyPortaNet-Applikation dem Fachpublikum an der Swissbau 2020 in Basel vorgestellt. Was ist ihr Fazit nach fünf Tagen am Messestand?

Andreas Lehmann: Wir sind überwältigt und wurden fast ein wenig überrumpelt. Dass eigentlich sämtliche namhaften Türen- und Fensterbauer Europas oder gar aus Übersee unseren Stand aufgesucht haben, ist einmalig. Wir durften viele positive Feedbacks entgegennehmen. Die Gespräche haben uns bestätigt, dass wir eine Lösung anbieten, auf die der Markt gewartet hat.

Wieso muss man die MyPortaNet-Applikation kaufen, welche Argumente haben Ihre Gesprächspartner überzeugt?

Andreas Lehmann: Wir haben festgestellt, dass alle Mitspieler Interesse an den beweglichen Teilen der Immobilie zeigen. Jedermann will mehr über den Zustand einer Türe oder eines Fensters wissen: Sind die Objekte defekt, stehen sie offen, haben sie einen Schlag erhalten, wie alt sind sie, wann wurden sie installiert oder gewartet? Ob für Alarmmeldungen beim Offenstand, für eine bessere Kundenbeziehung, für Statistiken oder Planung, für den Verkauf von Serviceverträgen oder für die Zustandserhebung (präventive Maintenance, die Einsatzgebiete sind vielfältig. Sogar eine Hochschule war anwesend, welche die Daten für die Auswertung des Lüftungsverhaltens von Fenstern und Türen im Zusammenhang mit dem Klima nutzen will.

Kann ich die MyPortaNet-Applikation auch bei einer alten, normalen Holztüre oder einem Fenster installieren?

Andreas Lehmann: Eine nachträgliche Installation ist auch bei einer bestehenden Türe oder bei einem Fenster jederzeit möglich. Die Lösung besteht aus einer Cloud-Datenbank, welche die statischen und auch die dynamischen Daten pro Element hostet. Für die dynamischen Daten muss man dem Element einen IoT-Sensor aufsetzen. Viele Hersteller haben sich entschieden, bei gewissen Elementen diesen Sensor heute schon einzubauen. Meistens reicht ein Aufkleben, das Verlinken und das Nutzen des Sensors.

Ein neues Produkt zu lancieren ist nicht ganz einfach, besonders in der digitalen Welt, wo technologisches Know-how gefragt ist. Was sind Ihre Herausforderungen als «Startupper»? Welche Stolpersteine gibt es zu beachten, welche Erfolge können gefeiert werden?

Andreas Lehmann: Ein braucht einen eisernen Willen, die Idee umzusetzen, dranzubleiben aber auch auf jegliche Informationen und Stolpersteine zu achten und diese ernst zu nehmen. Was immer ein Thema ist: Es dauert zweimal länger als prognostiziert und es kostet zweimal mehr als ursprünglich angenommen wurde. Ausdauer ist deshalb gefragt.

MyPortaNet steht noch in der Startphase. Welches sind die nächsten Schritte für den Markteintritt? Was sind Ihre Ziele und Wünsche für diese Phase?

Andreas Lehmann: Die Hardware ist fertig und bereit, die Software wird in den nächsten Wochen als Rel. 1 fertiggestellt und die Apps werden in den Stores verfügbar gemacht. Wir sind daran, mit grossen, internationalen Firmen eine Partnerschaft zu schliessen, um den sehr positiven Schwung auch schnell in die Welt zu tragen. Meine Ziele sind, dass wir ab dem 1. März wie geplant liefern können und das 2020 ein mega Erfolg für alle sein wird.

Für alle Interessierten: Bestehen weitere Möglichkeiten, MyPortaNet kennenzulernen?

Andreas Lehmann: Diesen Donnerstag werden wir auch einen Stand an der Swisscom IoT-Messe in Zürich betreiben. Weitere Auftritte und Messen sind geplant. Unsere Webseite gibt darüber laufend Auskunft. Wir sind aber auch gerne bereit, unsere Lösung direkt bei Interessierten vorzustellen. Wir freuen uns über jede Anfrage.

Karin Brun